Ausgangspunkt:
Domodossola (VB), Italien
Anreise:
Mit der Bahn: Bahnhof von Domodossola. Fahrpläne: http://www.trenitalia.com/; www.ffs.ch
Mit dem Auto Autobahn A26 in Richtung Gravellona Toce; von hier die Simplon-Straße SS 33, Ausfahrt Domodossola.
Allgemeine Hinweise:
Seit jeher ist Domodossola die bürgerliche, religiöse und kulturelle “Hauptstadt” der Ossolatäler und besitzt noch immer das Flair eines mittelalterlichen Ortes. Geht man durch den historischen Ortskern, erreicht man die Strada Regia, die durch den Kreuzweg die Stadt mit dem Hügel von Mattarella verbindet, auf dem der Sacro Monte Calvario entstand, der heute regionales Schutzgebiet und Welterbe der UNESCO ist. Der Weg verläuft zwischen Domodossola und dem Schutzgebiet, in einem ländlichen und bäuerlichen Umfeld kleiner Steindörfer, die durch alte Saumpfade miteinander verbunden sind.
Verlauf der Tour:
Vom Bahnhof gelangt man über den corso P. Ferraris und die via Fratelli Di Dio in die via Martiri 1798, an der der Palazzo San Francesco steht, der auf den einstigen Mauern einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die dem Heiligen gewidmet war, errichtet ist. Die Innenräume bieten Platz für wechselnde Ausstellungen; die hier vorhandenen Säulenkapitelle sind mit verschieden Friesen verziert und tragen das Kreuzgewölbe der Seitenschiffe. An der nahen piazza Rovereto liegt der Palazzo Mellerio, der vom Grafen Giacomo Mellerio 1818 als Sitz einer Höheren Schule errichtet wurde. Die Begegnung im Jahr 1826 zwischen G. Mellerio, Kanzler des Königreichs Lombardei-Venetien, und Antonio Rosmini führte zur Restaurierung des Sacro Monte Calvario, der im 17. Jahrhundert entstanden war und danach in Vergessenheit geriet. An der piazza Repubblica von Ossola befindet sich das Rathaus, das 1944 während der Besetzung durch die Nationalsozialisten Sitz der provisorischen Regierung der Republik Ossola war. Der Sitzungssaal, bekannt als “Sala della Resistenza” beherbergt eine reiche Sammlung an Zeugnissen aus dieser für Demokratie und Freiheit so wichtigen Zeit.
Nach wenigen Schritten erreicht man den Marktplatz, das Herz des historischen Stadtkerns. Hier wird das ganze Jahr über Samstags der Markt abgehalten, der im Jahr 917 von Berengario gewährt wurde. Schlägt man die via Briona, die typischste Straße der historischen Stadt, und den vicolo Ponte Benedetto ein, erreicht man die "Collegiata“, die Pfarrkirche von Domodossola, die den Heiligen Gervasio und Protasio geweiht ist. Das Gebäude wurde zwischen 1792 und 1797 auf den Mauern der ehemaligen Kirche aus dem 15. Jahrhundert errichtet. Über die nahegelegene piazza Fontana, die via delle Difese und die via Giacomo Facchinetti kommt man zum mittelalterlichen Turm der historischen Stadtmauer. Entlang der via Monte Grappa erhob sich einst die achteckige Stadtmauer der mittelalterlichen Ansiedlung. Durch den vicolo Paolo Della Silva gelangt man zur Stadtmitte, zur piazza Chiossi und dem historischen Palazzo Silva, der von der Adelsfamilie "Della Silva" aus Crevoladossola errichtet und bis Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder verändert wurde. 1881 wurde er von der Fondazione Galletti erworben, ist heute im Besitz der Stadtverwaltung von Domodossola, Sitz des städtischen Museums und wurde vor kurzem grundlegend saniert.
Vom Marktplatz und der via degli Osci gelangt man zur via B. Canuto, hier ist das Simplon Museum angesiedelt, das Ausstellungsstücke und interessantes Anschauungsmaterial zum Simplonpass und zum Simplontunnel bietet. Ein Ausstellungsaal ist Geo Chavez und dem ersten Flug über die Alpen von Brig nach Domodossola (23. September 1910) gewidmet. Dem Flieger auch gewidmet ist ein Wanderweg mit moderner Kunst, der grenzüberschreitend 13 Kunstwerke zwischen Brig und Domodossola zeigt: “Chavez: von Vielen nur Einer”.
Geht man wieder über die via Rosmini in Richtung piazza Tibaldi, kommt man am historischen Collegio Rosmini vorbei, das 1874 als Schulgebäude errichtet wurde, ebenso wie an der Kirche Madonna della Neve, die zwischen dem Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und 1622 nach der verheerenden Zerstörung durch den Wildbach Bogna wieder aufgebaut wurde. Hier begann einst unter einem Steinbogen, der 1875 abgerissen wurde, die via Regia, die zum Sacro Monte Calvario führte. Die erste Kapelle des Kreuzweges befindet sich am Ende der via Mattarella.
Man geht weiter auf der beindruckenden gepflasterten Straße bis zur Wallfahrtskirche
Sacro Monte Calvario, die zusammen mit der sie umgebenden Natur seit 1991 Teil des Naturschutzgebietes Sacro Monte Calvario di Domodossola und UNESCO Welterbe ist.
Nützliche Informationen:
• Auf der web-Seite des Ente Aree Protette dell’Ossola: http://www.areeprotetteossola.it/it/l-azione-del-parco/educazione-ambientale/materiali-didattici-verso-la-valle-antrona steht umfangreiches Lehrmaterial auch zum Gebiet rund um Domodossola zur Verfügung.
• Informationen für Touristen: Associazione Turistica Pro Loco Domodossola, Ufficio di Informationen und Kontaktstelle für Touristen: Movicentro Bus Piazza Stazione, www.prodomodossola.it - info@prodomodossola.it - +39 0324 248265 - +39 0324 247043 - (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 12.30 und 14.00 - 18.00 - Samstag 8.30 - 12.30)
• Heilige Berge des Piemont und der Lombardei, UNESCO Welterbe: www.sacrimonti.net; http://whc.unesco.org/en/list/1068
• Informationen zu städtischen Museen und zum Wanderweg “Geo Chavez: di tanti uno solo”: Associazione Musei d’Ossola, www.amossola.it
• Naturschutzgebiet Sacro Monte Calvario di Domodossola, www.sacromontedomodossola.it
Einkehrmöglich-keiten:
Circolo Acli Santa Croce, Borgata Sacro MonteCalvario, 28845 Domodossola, VB, (IT) Tel. +39 0324 47049