Der Heilige Berg „Sacro Monte Calvario“ von Domodossola

Domodossola
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In der zweiten Hälfte des 17. Jh. gründeten die beiden Kapuzinermönche Gioachino da Cassano und Andrea da Rho mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung dieses Bergheiligtum auf dem Mattarella-Hügel. Auf diesem 413 m hohen Berg gibt es eine Felsspitze, die weite Teile des Toce-Tales, Domodossola und die umliegenden Bergketten, beherrscht.

Das Heiligtum ist den Mysterien des Rosenkranzes geweiht, den tragischen Momenten der Passionsgeschichte. Als erstes wurden 14 Holzkreuze gesegnet, von denen drei auf dem Gipfel und die anderen entlang der Straße aufgestellt wurden, die von der Stadt hinaufführt. Im Jahr 1657 wurde das Kruzifix-Heiligtum gegründet und 1690 geweiht, und kurz darauf begann man mit dem Bau der 15 Kapellen als Kreuzwegstationen, 12 außerhalb und 3 innerhalb des Heiligtums, an den Stellen, an denen vorher die Kreuze gestanden hatten. Die Kapellen schmückte man mit Figurengruppen aus Terrakotta und Gemälden von zahlreichen Künstlern wie den Bildhauern Dioniso Bussola, Giovanni Battista Maestri und Giuseppe Rusnati, dem Holzschnitzer Giulio Gualio und den Malern Carlo Mellerio, Giovanni Sanpietro und Lorenzo Peracino.

Die Arbeiten wurden zwischendurch immer wieder unterbrochen, vor allem zur napoleonischen Zeit. Wenn Antonio Rosmini nicht im richtigen Moment gekommen wäre, um einen entscheidenden Impuls zur Fertigstellung des Heiligtums zu geben, wäre es vielleicht bis heute unvollendet geblieben. Der bekannte Abt und Philosoph ließ sich hier nieder und gründete inmitten der zauberhaften Landschaft im Jahr 1828 seine Wohlfahrtsorganisation.

Bis heute wird die Anlage von den Angehörigen seines Ordens gepflegt. Dazu gehört unter anderem das Haus für geistliche Übungen, ein Gebäude aus dem 18. Jh. neben dem Heiligtum, in dem die vom Gründer des Ordens und seinen ersten Schülern bewohnten Räume so erhalten sind, wie sie hinterlassen wurden. Auch heute noch werden hier alle die aufgenommen, die sich besinnen und in der mystischen Stille des Ortes beten wollen.

Die Anlage ist aber nicht die einzige Attraktion dieses ungewöhnlichen Fleckchens Erde. Auf der Spitze des Berges wurden einige interessante Funde gemacht: eingeritzte Felszeichnungen, Überreste eines frühchristlichen Kultes - Grundmauern einer Kirche mit zwei Apsiden und ein Inschriftfragment aus Marmor - sowie Reste der alten Burg von Mattarella.
1991 wurde hier von der Region Piemont ein besonderes Naturschutzgebiet eingerichtet, um die Flora und Fauna dieses kleinen Paradieses besser schützen zu können. So wurde hier z.B. ein Orientierungskäfig für nachtaktive Raubvögel eingerichtet.