Die „Casa Forte“ im Ortsteil Ponte di Formazza ist ein Steinhaus aus dem Jahre 1569, das mit Sicherheit zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten des Formazza-Tals zählt. Zunächst Sitz des sogenannten „ammano“, also des Gemeindevorstehers, wurde sie später als Lagerhalle für die zwischen den Ossola-Tälern und der Schweiz verkehrenden Handelswaren eingesetzt.

Genau wie die im Tal vorhandenen Befestigungsanlagen und Türme sind diese „Case Forti“ ein ganz charakteristisches Merkmal der hiesigen Zivil- und Militärarchitektur. Sie erinnern daran, wie wichtig und umkämpft das Gebiet einst war, stellte es doch eine unumgängliche Passage zwischen Nord und Süd dar.

Heute hat in dem historisch bedeutsamen Haus in Ponte di Formazza ein Ethnografisches Museum seinen Sitz. Es ist der Kultur der Walser und den Anfängen des Skilaufs gewidmet und wurde mit typischen Gegenständen und Objekten des ländlichen Lebens im Tal eingerichtet. Darüber hinaus beherbergt die „Casa Forte“ während der Urlaubssaison wechselnde Ausstellungen zu den Themen Gebirge und Walserkultur.

Der heutige Name des Tals – Val Formazza – leitet sich übrigens von dem Wort Pomatt ab, dem alten Walser-Namen. Die ursprünglich aus dem Wallis stammende, sich an verschiedenen Orten des italienisch-schweizerischen Alpenraums ansiedelnde alemannische Volksgruppe, kam zwischen 1200 und 1300 hierher, ins obere Tal des Flusses Toce.