Kirche San Gottardo in Carmine Superiore

Cannobio
Legende
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Anreise

Mit dem Auto: Auf der SS 34 bis nach Carmine Inferiore (wenige Kilometer von Cannobio entfernt) fahren, wo es zu Fuß in ca. 15 Minuten hinauf nach Carmine Superiore geht.
Mit dem Zug: Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Verbania-Pallanza, 29 km von Cannobio entfernt. Die Weiterfahrt nach Carmine Inferiore, von wo es wie gehabt zu Fuß weitergeht, erfolgt mit dem öffentlichen Nahverkehr.

About

Eine wahre Perle in dem kleinen mittelalterlichen Ort Carmine Superiore ist die Kirche San Gottardo aus dem 14. Jh. Sie steht rückwärts zum Cannobinatal mit Blick auf den Lago Maggiore und ist dem sächsischen Bischof geweiht, der auf einer Reise nach Rom wahrscheinlich hier Station gemacht hat.

Die Kirche wurde in zwei Bauphasen errichtet: Einer ersten von 1332 bis 1401, und einer zweiten, die erst 1431 abgeschlossen wurde und eine notwendige Erweiterung darstellte, die der Aufnahme einer größeren Zahl von Gläubigen diente. Diese beiden Phasen sind am Gebäude noch deutlich zu erkennen, das sich auf zwei unterschiedlichen, mit Stufen verbundenen Niveaus befindet. Die Kirche wurde von Kardinal Carlo Borromeo 1574 geweiht, nachdem die Einwohner von Carmine auf ihrer Erhebung zur Pfarrkirche bestanden hatten, um für die sonntägliche Messe und für ihre Bestattungen nicht mehr allein auf die Kirche von Cannobio angewiesen zu sein.

San Gottardo ist in künstlerischer Hinsicht eine echte Fundgrube. Sie enthält Werke aus dem 15. und 16. Jh. Innen wie außen können Fresken bewundert werden, die zum großen Teil dem so genannten Meister von Carzoneso zugeschrieben werden und vor allem biblische Szenen zeigen. Ein Merkmal aller Pfarrkirchen ambrosianischer Tradition, wie auch das Beispiel von Cannobio zeigt. Ein Triptychon aus dem 16. Jh. wird Battista da Legnano und ein anderes Giovanni Battista de Priori und Galdino da Varese zugeschrieben. Sie wurden aus Sicherheitsgründen in die Kirche San Vittore in Cannobio gebracht.

Auch der kleine Ort Carmine Superiore wurde von der Pest des Jahres 1630 schwer getroffen, von welcher der Schriftsteller Manzoni in seinem berühmten Roman Die Verlobten berichtet. Weil viele Kranke in der Kirche Zuflucht gesucht hatten, musste das Gebäude nach dem Ende der Epidemie desinfiziert werden, weshalb die wertvollen Freskenzyklen mit einer Schicht Mörtel überdeckt wurden. Erst bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1932 bis 1933 und 1997 bis 2002 wurden die Malereien wieder ans Tageslicht gebracht.

Die Kirche San Gottardo ist über einen schönen Weg erreichbar, der im Ortsteil Carmine Inferiore von der Hauptstraße 34 abgeht und dann vom See hinaufführt.