Stresa und seine Villen

Stresa
Legende
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Anreise

Mit dem Auto: Die A26 an der Ausfahrt Brovello Carpugnino oder Baveno-Stresa verlassen und in Richtung Stresa weiterfahren.
Mit dem Zug: Stresa hat einen internationalen Bahnhof und ist direkt mit Mailand und der Schweiz verbunden.

About

Stresa ist eines der eindrucksvollsten Reiseziele Italiens und hat zahlreiche, prächtige Gebäude. Vom Seeufer bis zu den Abhängen des Mottarone kann man üppige Parks und prachtvolle Villen mit Loggien, Balkonen, Bogengängen, Galerien, Treppen, Terrassen und Aussichtstürmen besichtigen, beispielsweise die Villa Amalia-Bernocchi aus der zweiten Hälfte des 19 Jh. Der Name stammt von der ersten Besitzerin und dem Industriellen Bernocchi aus Legnano, der die Villa Anfang des 20 Jh. erwarb, sie erweiterte und den großen Park mit Alleen, Treibhäusern, Brunnen und Weihern auschmückte. Das rosafarbene Gebäude steht auf einer Anhöhe mit atemberaubender Aussicht auf den See.

Die Villa Carlottina Margherita aus der Jahrhundertwende wurde in den zwanziger Jahren vom Herrn Stefano Antonio Benni, dem ersten Vorsitzenden der Confindustria, der italienischen Industrie- und Handelskammer, aufgekauft. Die Jugendstilvilla war für lange Zeit auf Postkarten und Prospekten von Stresa abgebildet.

Die Villa Castelli von 1925 wurde vom Ingenieur Ariberto Castelli an der Stelle errichtet, an der sich früher ein Vergnügungs- und Kurzentrum befand.  Aus technischen Gründen - und wegen der hohen Transportkosten des arsenhaltigen Wassers aus der Valle Anzasca. Dank ihrer strategischen Lage wurde die Villa während des Zweiten Weltkrieges von der Wehrmacht beschlagnahmt. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurden hier zahlreiche Filme gedreht.

Dann gibt es hier noch die Villa Daisy Capucci-Labadini, ebenfalls Ende des 19. Jh. Sie sieht den spätmittel- alterlichen Bauwerken ähnlich und wurde vom Bauunternehmer Vasco Capucci aus Stresa erbaut, der sie nach seiner Frau benannte. Anfang der siebziger Jahre ist sie von der adeligen Marie Antoniette Labadini erstanden worden und somit Treffpunkt von internationalen Persönlichkeiten geworden.

Villa Dora - sie stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. - ist ihrerseits sehr eindrucksvoll. Der österreichische General Von der Lippe errichtete sie, die heute an der Stelle eines Bauernhauses steht, das von Weinbergen und Obstgärten umgeben war. Anfangs war sie von einem beeindruckenden, riesigen Park umgeben, dessen Alleen nach Familienmitgliedern, deutschen Helden, Städten und Flüssen, benannt waren. Heute ist der Park wesentlich kleiner und nicht mehr so beachtlich, während die Villa jetzt zum Hotel Villa Dora gehört. Villa Excelsior, erbaut am Ende des 19. Jh., ist nach der pharaonischen Varietévorstellung, die ihr erster Besitzer, der mailändische Choreograph Luigi Manzotti inszenierte, benannt. Das burgähnliche dunkelfarbige Gebäude mit weißen Umrissen ist mit einem beneidenswerten Aussichtsturm versehen.

Villa Galimberti-Bernocchi ist auf das Jahr 1906 zu datieren. Sie liegt auf einem Aussichtspunkt und ist von der Seepromenade aus - dank ihres großartigen Aussichtsturm mit vieleckigem Grundriss der über das Dach ragt - zu erkennen. Im Auftrag des mailändischen Industriellen Angelo Galimberti wurde sie vom Architekten G. Sommaruga errichtet, der den modernen Jugendstil in Stresa einführte.

Die Villa Lomellini-Cappa Legora ist hingegen noch jünger. Sie wurde 1870 vom Marchese Clemente Lomellini errichtet.  Die Villa ragt von einem Hügel aus, auf dem sich früher die Burg des Ortes erhob, über die Stadt Stresa. Der Politiker Innocenzo Cappa aus Turin erwarb die Villa, unter dem sie in dem Versuch umgebaut wurde, den Baustil der altertümlichen Burg nachzuahmen. Anschließend war sie das Heim des Malers Giovanni Cappa Legora.

Villa Maga-Dell’Orto kann wiederum auf die Mitte des 20. Jh. datiert werden. Nach dem 1. Weltkrieg im Auftrag der mailändischen Familie Maga erbaut, kam sie nach dem finanziellen Niedergang der Familie in den Besitz des mailändischen Industriellen Luigi Dell’Orto, der als erster in Italien das wertvolle, satinierte Papier herstellte. Auf einer kleinen Anhöhe mit schöner Aussicht, westlich des Ortes gelegen, ist die Villa heute von mehreren Gebäuden umgeben, die im Laufe der Jahre im Inneren des riesigen Parks errichtet worden sind.

Die Villa La Palazzola - Ende des 19. Jh. - wurde von den mailändischen Brüdern Bongiovanni-Radice so genannt, die sie dem Pionier der Elektrozentralen, Herrn Belloni, abkauften. Er hatte sie an der Stelle eines Gebäudes aus dem 18. Jh. errichtet, mit einer bezaubernden Aussicht auf die Isola Bella. Die Villa gehört jetzt der Gemeinde, die wichtige Renovierungs- und Verbesserungsarbeiten ausgeführt hat und den Park in Ordnung gebracht hat.

Aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. stammt auch die Villa Isler-Siemens-Muggia-Toso. Der Villa ist es bis heute gelungen, ihr ursprüngliches Aussehen zu bewahren, auch was den großen Park angeht. Hier konnte sich der bekannte deutsche Unternehmer Siemens sich mit  ausgedehnten Spaziergängen unter hundertjährigen Bäumen und durch üppige Sträucher und Blumenfelder entspannen. Villa Teresita aus dem Jahr 1888 wurde nach Plan des eklektischen Architekten Luigi Boffi vom Ingenieur Luigi Luvoni erbaut. In der Ruhe des Parks, der später von der Gemeinde enteignet wurde um Schulen zu errichten, fanden zahlreiche Maler, Freunde von Luvoni, ihre Inspiration. Die Villa verdankt ihren Namen der Tochter des Besitzers, die sie später erbte.

Das Gebäude der Villa Trentinaglia stammt aus dem Jahre 1905. Dieses Gebäude wurde in einem neumittel-alterlichem Stil gehalten und befindet sich im Vorort Carciano. Dieser Stil wurde 1922 von Eraldo Trentinaglia De Daverio, dem adeligen Venezianer und Begründer der Settimane Musicale di Stresa, die sein Sohn Italo später verwirklicht hat. Viele Künstler waren hier zu Gast und wurden von der zauberhaften Seelandschaft und dem riesigen, italienischen Garten inspiriert; u. a. der Komponist Arturo Toscanini und der Bildhauer Piero Canonica.

Die Villa Vignolo (erste Hälfte des 19. Jh.) ragt mit ihrer zartrosafarbenen, schlichten Fassade elegant über die umliegenden, grünen Wälder und die Wiesen, die sich bis zum See erstrecken. Sie wurde im Laufe der Jahre von den verschiedenen Besitzern - z. B. Edmondo Balbo, Bruder des berühmten Italo - öfters umgebaut, bis der Stilist Gian Franco Ferré sie 1976 aufkaufte und sie nach den originalen Plänen restaurierte, womit er der Villa ihren ursprünglichen Prunk wiedergab.

Das Gebäude, das Villa Zinelli genannt wird, ist Anfangs des 20. Jh. enstanden. Der mailändische Industrielle Zinelli hat es in verschiedenen Baustilen errichten lassen, wie z. B. dem italienischen Neuklassizismus und Jugendstil, die hier Pate gestanden haben.